"De Noodcentrale" geht ans Meer

Notrufzentrale 112
Informationskampagne
Am Montag, dem 6. März 2017 hat die VRT die erste Folge der neuen Staffel von "De Nood-centrale" ausgestrahlt. In dieser Staffel sind auch Telefonisten und Calltaker der Notrufzentra¬len 112 und 101 von Westflandern zu sehen. Die Aufnahmen sind im vergangenen Sommer gemacht worden, um auf die Besonderheiten von Notrufen an der Küste einzugehen. An sonnigen Tagen kann an der belgischen Küste ein großer Andrang herrschen.

Wie in der ersten Folge von "De Noodcentrale" kommt es dann schon mal vor, dass ein Kind vermisst wird. Die Eltern rufen die Notrufnummer 112 oder 101 an. Was geschieht dann?

Wo, was, wer und wann

Zuerst wird ein Calltaker oder Telefonist versuchen, möglichst viele Informationen über das Kind zu sammeln.

  • Wo ist das geschehen? Wo ist das Kind zuletzt gesehen worden? Spielte das Kind in Wassernähe oder bei einem Wellenbrecher? Hat es Schwimmsachen an? Könnte es sein, dass es ins Wasser gegangen ist?
  • Was ist geschehen?
  • Wie sieht das Kind aus? Welche Farbe haben seine Haare? Welche Kleidung trägt das Kind? Führt das Kind etwas mit sich, etwas Großes und/oder Farbenfrohes wie beispielsweise einen Ball?
  • Wie lange wird das Kind bereits vermisst?

Sie tun dies, um zu bestimmen, ob ein Ertrinkungsrisiko besteht, sodass sie, falls erforderlich, den im Rahmen von Search And Rescue (SAR) z.B. per Hubschrauber eingesetzten Personen deutliche Erkennungsmerkmale mitteilen können, und um anhand der Strömungsdaten bestimmen können, wo sich das Kind befinden könnte, wenn es im Wasser wäre.

Rettungsschwimmer als erste Ansprechpartner im Sommer

Im Sommer sind die am Strand anwesenden Rettungsschwimmer die ersten Ansprechpartner der Notrufzentralen.

  • Während des sog. grünen Zeitraums (= Juli und August, von 10 bis 19 Uhr) sind Rettungsschwimmer am Strand anwesend. In diesem Zeitraum wird ein Telefonist stets den Chef der Rettungsschwimmer vor Ort kontaktieren. Der Rettungsschwimmer bewertet die Lage und entscheidet auf dieser Grundlage zusammen mit der Polizei über die weitere Vorgehensweise.
  • Während des sog. roten Zeitraums (= das ganze Jahr, außerhalb des grünen Zeitraums) sind keine Rettungsschwimmer anwesend. In diesem Zeitraum bewertet die Polizei die Lage, wenn sie vor Ort eingetroffen ist. Liegen ausreichend Hinweise vor, dass die Person sich im Wasser befindet, kann auch der Telefonist der Notrufzentrale 112 selbst sofort die Feuerwehr und die Küstenwache verständigen, um Suchmaßnahmen zu veranlassen.

Küstenwache/MRCC

Liegt eine Vermutung vor, dass sich das Kind im Wasser befindet, wird der Telefonist der Notrufzentrale 112 die Küstenwache (das Maritime Rettungs- und Koordinationszentrum oder MRCC) verständigen. Diese wird ihrerseits folgende Mittel ausschicken: die Schifffahrtspolizei (SPN), die Search-And-Rescue-Teams (SAR) und eventuell einen Hubschrauber. Zugleich fordert der Telefonist der Notrufzentrale auch die Feuerwehr an, um die Kommunikation zwischen den verschiedenen Akteuren sicherzustellen. Gemeinsam tun sie alles, um das vermisste Kind zu finden. 2016 hat die Küstenwache dieses Verfahren 36 Mal eingeleitet, davon 19 Mal in den Monaten Juli und August.

Weitere Infos

Video: Wie Sie Ihre Kinder beschützen während der Ferien

"De Noodcentrale" auf Één

Seit dem 6. März läuft die zweite Staffel von "De Noodcentrale" acht Wochen lang jeden Montag um 20.40 Uhr auf Één. Neben der Notrufzentrale von Westflandern werden auch diejenigen von Antwerpen und Lüttich gezeigt.