Operativer Studientag "Zwischenfälle mit Sprengstoffen"

Feuerwehr
Ausbildung
Am 28. Juni 2016 hat das Föderale Fachzentrum für zivile Sicherheit (KCCE) einen operativen Studientag für Feuerwehr und Zivilschutz in der Königlichen Militärschule (KMS) organisiert zu dem Thema "Zwischenfälle mit Sprengstoffen".

Fachleute des FÖD Volksgesundheit, der Föderalen Polizei, des Minenräumdienstes (MRD) der Streitkräfte und der Feuerwehr der Zone Antwerpen haben bei dieser Gelegenheit erläutert, wie sie mit dieser Art Zwischenfälle umgehen. Das Ziel bestand darin, im Hinblick auf ein gemeinsames standardisiertes Einsatzverfahren, das auf einer multidisziplinären Zusammenarbeit beruht, Erfahrungen auszutauschen.

Maarten Verburg, Kapitän-Kommandant, MRD, plädiert für eine weitgehende multidiszipli-näre Zusammenarbeit in Bezug auf Zwischenfälle mit Sprengstoffen: “Wir sind bereit, im ganzen Land auf einheitliche Weise zu arbeiten, indem standardisierte Einsatzverfahren ausgearbeitet und auch gemeinsam trainiert werden. Wir möchten auch an der Organisation multidisziplinärer Ausbildungen und an einer weiteren Verbreitung des Vereinbarungsproto-kolls zwischen dem Ministerium der Landesverteidigung und dem FÖD Inneres mitarbeiten.“

Vier Feuerwehrleute aus den Zonen Flämisch-Brabant West und Südost mit Erfahrungen bei den Streitkräften bzw. bei B-FAST haben an diesem operativen Studientag die Grundlagen für den Inhalt eines solchen multidisziplinären standardisierten Einsatzverfahrens und einer diesbezüglichen Ausbildung gelegt. Sie möchten im Auftrag des KCCE eine Arbeitsgruppe bilden, die sich zusammensetzt aus motivierten Personen der verschiedenen Disziplinen, die über Erfahrungen mit derartigen Zwischenfällen verfügen. Gegen Ende 2016 wird ein Train-the-Trainer-Lehrgang zu folgenden Themen stattfinden:

  • Wie erkennt man einen Zwischenfall mit Sprengstoffen?
  • Welche Herangehensweise wählt man bei einem solchen Zwischenfall?
  • Nach welchem Verfahren geht man vor?
  • Wie behandelt man Verwundete? (u.a. wird das Anlegen eines Tourniquets erlernt)

Worauf müssen Helfer besonders achten?

Achten Sie auf bestimmte "Indizien". Es ist wichtig, erste Anzeichen, Grundstoffe und Produkte zur Anfertigung hausgemachter Sprengstoffe zu kennen. In Kombination z.B. mit einem spezifischen Geruch dieser Art Chemikalien oder mit Unterlagen über die Anfertigung von Sprengstoffen am Ort des Geschehens können sie ein Hinweis auf ein Sprengstofflabor sein. Hierdurch kann zudem ein Sprengstofflabor von z.B. einem Drogenlabor unterschieden werden.

Sind Sie als erste(r) vor Ort, versuchen Sie, der Polizei im Rahmen des Möglichen das "Wer, Was, Wo" mitzuteilen, damit sie diese Angaben zur weiteren Untersuchung verwenden kann.

Wie können Sie das Risiko für Ihren Hilfsdienst verringern?

Es gibt Personen, die bewusst die Bevölkerung und die Hilfsdienste treffen wollen. Daher ist es wichtig, noch mehr auf die Sicherheit der Bürger, aber auch auf die eigene Sicherheit zu achten - beispielsweise durch Wahrung eines genügenden Abstands, durch Aufmerksamkeit für das Umfeld, wenn Sie sich zum Einsatz begeben, oder durch Überdenken des eigenen Handelns: Wo werde ich mich stellen, steht dort in der Nähe kein verdächtiges Fahrzeug, ist es hier sicher genug für eine Erkundung der Lage, könnte es zu einem zweiten Schlag kommen, ...

Das Abschirmen oder Abdecken von Sprengstoffen kann die Gefahr nie völlig beseitigen. Daher ist es wichtiger, nach Erkundung der Lage schnellstmöglich die anwesenden Personen zu evakuieren und nach Sichtung in ein Krankenhaus bringen zu lassen. Maarten Verburg drückt es wie folgt aus: "Ein Menschenleben kann nicht ersetzt werden, Gebäude und Infrastrukturen dagegen wohl."