Zivilschutz testet seine spezialisierten Kapazitäten in Portugal

internationalen Großübung (CASCADE 2019) in Portugal
Zivilschutz
Ereignis

 

Zwischen dem 28. Mai und dem 1. Juni nimmt der Zivilschutz an einer internationalen Großübung (CASCADE 2019) in Portugal teil. Für diese Übung werden eine Reihe großer Katastrophen simuliert, die von schweren Überschwemmungen bis zu gefährlichen Chemieunfällen reichen.

Diese Übung ist eine ausgezeichnete Gelegenheit für den belgischen Zivilschutz, einige seiner hoch spezialisierten Kapazitäten zu testen und sie in einen europäischen Rahmen einzubinden. Angesichts der Komplexität des Szenarios wurde beschlossen, an dieser Übung einerseits mit einer Kapazität für die Rettung unter Einsatz von Booten und andererseits mit chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen (CBRN) Detektionsmitteln teilzunehmen.

Das Modul Rettung unter Einsatz von Booten (Flood Rescue Using Boats - FRUB) wird derzeit von den europäischen Behörden zertifiziert und zielt darauf ab, Such- und Rettungseinsätze in überschwemmten Gebieten durchzuführen und die Opfer mit dem Nötigsten zu versorgen.

Der Zivilschutz wird auch den Detektionsroboter Toni einsetzen, der speziell entwickelt wurde, um dort eingesetzt zu werden, wo es für Menschen zu gefährlich ist. Er ist in der Lage, die Explosions­gefahr zu messen und Kernstrahlung und flüchtige organische Verbindungen wahrzunehmen. Ferner kann ihm eine Wärmebildkamera angeschlossen werden. Er ist so konzipiert, dass er Treppen auf- und absteigen kann. Der Roboter kann auch explosionssicher gemacht werden, sodass er in einem feuergefährlichen Umfeld arbeiten kann, ohne eine Explosion zu verursachen.

Übung CASCADE 2019

Ziel dieser Übung ist es, die Zusammenarbeit zwischen Teams aus sechs europäischen Ländern (Portugal, Spanien, Frankreich, Deutschland, Kroatien und Belgien) auf allen Ebenen der Einsätze, d.h. von der Befehlskette über die Sammlung und den Austausch von Informationen bis hin zum Einsatz von Interventionsressourcen vor Ort zu testen.

Belgien wird an der Übung mit einem B-FAST-Team (Belgian First Aid & Support Team) teilnehmen, das 26 Mitglieder zählt, von denen 23 dem Zivilschutz angehören. Das Team besteht aus 3 Booten mit 11 Experten für die Rettung unter Einsatz von Booten und einem Team mit 4 Experten für die CBRN-Detektionskapazität.

Im Rahmen der B-FAST-Kooperation arbeiten diese technischen Kapazitäten auf integrierte Weise mit Experten aus den Bereichen Volksgesundheit und Landesverteidigung zusammen.

Mit dieser Teilnahme an der Übung CASCADE 2019 investiert der belgische Zivilschutz weiterhin in seine Kapazitäten, um den von Katastrophen betroffenen Ländern internationale Hilfe zu leisten.

Katastrophenschutzverfahren der Union

Mit dem Katastrophenschutzverfahren der Union wird die internationale Koordination gewährleistet, wenn Länder, die von Katastrophen großen Ausmaßes heimgesucht werden, um Hilfe ersuchen. Ziel dieses Verfahrens ist eine Verbesserung der Interoperabilität der Mittel und der Effizienz der Einsätze des Zivilschutzes. Um dieses Ziel zu erreichen, hat das Katastrophenschutzverfahren der Union mehrere Einsatzmodule wie das FRUB-Modul geschaffen. Jedes Modul entspricht spezifischen Qualitätsnormen für eine bestimmte Art von Katastrophe (Überschwemmung, Epidemie, Erdbeben, ...). Hierdurch werden eine bessere Koordination vor Ort, eine zentrale Kontaktstelle und ein bedarfsgerechter Einsatz gewährleistet und wird ein doppelter Einsatz von Mitteln vermieden. Jedes Modul ist autonom, schnell einsetzbar und aus spezialisiertem Personal zusammengesetzt.

 

ophelie.boffa@ibz.fgov.be